Wir fliegen nirgendwo hin. Leichter Schneefall und schlechte Sicht haben heute alle Flugbewegungen verhindert, und die nächsten zwei Tage wird das Wetter eher schlechter als besser. Es wird also Montag werden, bis wir hier loskommen. Frühestens. Diese Aussicht drückt die Stimmung. Ich könnte auf dem Kalender nachschauen, was das nun für die Zeitplanung auf der Südpolstation bedeutet, aber das ist müßig. Die Rückflugtermine vom Pol stehen ja auch nur auf dem Papier. Wann wir tatsächlich den Rückweg antreten werden ist genauso unsicher wie jetzt der Hinflug. Es hängt vom Wetter ab… und von ein paar anderen Dingen. Jemand hat seinen Unmut bezüglich letzteren auf einem Zettel am schwarzen Brett in Form von einer Karikatur zum Ausdruck gebracht. Für mich ein gelungenes Werk, aber veröffentlichen kann ich es hier nicht. Manche Dinge bleiben auf der Station; nur so kann das Leben hier funktionieren.

Das schlechte Wetter hat jedoch auch zwei positive Seiten. Erstens wurde unser Gepäck von Williams Field geholt und wir haben nun frische Kleidung zum Anziehen. Ich gebe zu, das zählt nur zur Hälfte, denn am Südpol hätten wir unser Gepäck auch bekommen. Zweitens gibt es hier im Gegensatz zum Südpol in der Kantine realtiv frische Sachen. Ich esse viel Salat und Obst. Beides wird mir am Pol fehlen.

Da es ansonsten nicht viel zu berichten gibt, hier zwei Bilder von einem Hägg - die Fahrzeuge, über die ich gestern schrieb. Die Bilder wurden 2011 bei meiner Überwinterung auf Davis aufgenommen.

Ein Hägg Unser blauer Hägg auf dem Meereis in der Nähe von der australischen Station Davis in 2011

Bernd im Hägg Ein Hägg lässt sich wie ein Auto fahren